Umgehung und Gewerbe Künsebeck stehen im Fokus
Gepostet in Allgemein von Freddy am 01. Dezember 2009 Tags: A 33, Allgemeines, Entlastungsstrasse

Beim »Sachstandsbericht« im Hauptausschuss werden Politik und Bürger mit den aktuellen Informationen konfrontiert
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Dass sich der Haupt- und Finanzausschuss am Mittwoch, 9. Dezember, in ungewöhnlich ausführlicehr Form mit den Themen Entlastungsstraße und neues Gewerbegebiet in Künsebeck beschäftigt, hat nicht nur damit zu tun, dass viele neue Ratsmitglieder sich in das Projekt einarbeiten müssen. Auch in der Sache hat sich einiges bewegt – ab 16.15 Uhr sind in der Aula des Schulzentrums eine ganze Reihe von Experten zu hören. Zwar wird es auch nach Einschätzung der Verwaltung noch einige Jahre dauern, bis das erste Auto auf der neuen Straße durch das Gewerbegebiet rollt. Doch angesichts des drohenden Autobahnendes am Schnatweg ist es höchste Zeit, die Projekte voranzutreiben. Viele Voraussetzungen dafür sind aber inzwischen geschaffen worden. Anfang des neuen Jahres muss der Rat entscheiden, in welcher Form die beiden eng verknüpften Bereiche auf den Weg zur Bezirksregierung gebracht werden sollen. Der dort angesiedelte Regionalrat muss zunächst einmal die grundlegende Änderung des Regionalplans absegnen. Rund 50 Hektar groß ist der Bereich zwischen Autobahn, Kreisstraße, Patthorster Straße und Flurstraße, den die Stadt angepeilt hat – „doch das ist eine Maximalvorstellung“, wie Bauamtsleiter Jürgen Keil einräumt. Wo der Regionalplan eine Art grobes Raster gibt, werden die Flächennutzungs- und Bebauungspläne schon sehr viel detaillierter. Diese für die Realisierung unabdingbaren Pläne können aber nur aus dem Regionalplan entwickelt werden. Eine der grundlegenden Fragen, die man sich bei der Bezirksregierung stellt, ist die nach der Größe von Halles Bedarf an Gewerbeflächen. Um diesen Bedarf zu untermauern, hat die Stadt ein Konzept durch das Büro »ExperConsult « entwickeln lassen, das auch bei der öffentlichen Ausschusssitzung am 9. Dezember vorgestellt wird.
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„Dabei gibt es einige spannende Aussagen“, kündigt Keil an. Das gilt sicher auch für die Darstellungen des Büros Tischmann/Schooten, das für den städtebaulichen Beitrag zuständig ist. Dazu gehört die Entwicklung von parzellenscharfen Plänen, in denen auf den richtigen Abstand zur Wohnbebauung, aber auch auf die passende Trasse der Entlastungsstraße geachtet werden muss. Bis all diese Pläne konkrete Formen annehmen, wird noch einige Zeit ins Land gehen. Dann allerdings will die Stadt das Tempo deutlich anziehen und mit Hilfe des so genannten Umlegungsverfahrens schnell Nägel mit Köpfen machen. Angesichts der begrenzten Zeit ist nicht damit zu rechnen, dass der Grunderwerb auf freiwilliger Basis rechtzeitig geschafft sein könnte. Mit dem Umlegungsverfahren seien die Pläne notfalls auch gegen den Willen der Eigentümer umzusetzen“, betont die Verwaltung in ihrer Vorlage. Im Baugebiet Bachweide wurde die Umlegung erfolgreich durchgesetzt, wie die vielen neuen Häuser beweisen. Ein wichtiges Druckmittel gegenüber den Eigentümern waren nicht zuletzt die Kosten für die Erschließung der Grundstücke, die von ihnen zu erstatten waren. Bei der geplanten Entlastungsstraße, die perspektivisch eine Ersatzfunktion für die B 68 nach der Fertigstellung der Autobahn erfüllen soll, ist eine Beteiligung der Anwohner an den Kosten allerdings nicht vorgesehen, wie Keil versichert.
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Quelle: www.haller-kreisblatt.de