Ravenna-Park beschäftigt Politik der Stadt Hall …
Gepostet in Allgemein von am 17. April 2012 Tags: A 33, A33, Allgemeines, Autobahn, Autohof, Gewerbe, Industriegebiet, Politik, Ravenna, Ravenna-Park, Stadt Halle

Ganz dicke Bretter zu bohren oder besser gesagt, ganz dicke Aktenstapel zu bearbeiten ist die Aufgabe der Haller Kommunalpolitik in den nächsten knapp zwei Wochen. Das alles beherrschende Thema in den Sitzungen mehrerer Ausschüsse ist das Industriegebiet Ravenna-Park. Im Mittelpunkt steht dabei die Auseinandersetzung der Politiker mit den zahlreichen Einwendungen gegen das geplante Großprojekt an der A 33-Auffahrt in Künsebeck. Der Anfang wird dabei bereits heute Abend im Bau- und Verkehrsausschuss gemacht. Ab 17.15 Uhr wird im Sitzungssaal des Rathauses der Entwurf der Entlastungsstraße vorgestellt. Diese Straße dient zwar zunächst vor allem dem Zweck, den Verkehr von der Autobahn bei Fertigstellung des Abschnitts Steinhagen aufzunehmen, um ihn dann über Bokel an Halle entlang zu leiten, doch ist sie darüber hinaus auch die zentrale Erschließung des 42-Hektar-Gewerbegebiets. In der Sitzung soll aber auch gezeigt werden, wie sich derzeit die Lage der übrigen Erschließungsstraßen darstellt. Schließlich müssen die unterschiedlichen Teile des Gebietes dem Verkehr zugänglich gemacht werden. Die Schwierigkeit ist dabei, dass die Detailplanungen sich als nicht zu den Interessen der Grundstückskäufer passend herausstellen können und eventuell wieder geändert werden müssen. An der großen Linie, an der Autobahn ein großes Gewerbegebiet entstehen zu lassen, will die ganz große Mehrheit der Parteien im Rat nichts mehr ändern. Gleichwohl müssen sich die Politiker mit den Argumenten der Gegner des Ravenna-Parks sehr genau auseinandersetzen. In der kommenden Woche passiert das auf zwei Ebenen, wobei sich für die beteiligten Verwaltungs- und Ausschussmitglieder eine gute Chance auf Überstunden abzeichnet. Denn so groß wie die Begeisterung in Verwaltung und Politik für die Planung des Ravenna- Parks ist: Der Widerstand gegen das Projekt in Form von detaillierten, oft auch mit Hilfe von juristischem Beistand verfassten Stellungnahmen ist außerordentlich. Das zeigte sich bereits in der Vergangenheit und wird auch bei den beiden Sitzungen in der nächsten Woche wieder deutlich erkennbar sein. Am Dienstag, 24. April, geht es im Planungs- und Stadtentwicklungsausschuss um den Bebauungsplan für das interkommunale Gewerbegebiet Ravenna Park. Im Rahmen der sogenannten Offenlage konnten Bürger ihre Einwände und Bedenken sowie mögliche Anregungen zu den Plänen deutlich machen. Über die Einwendungen muss jeweils detailliert beraten und abgestimmt werden. Getagt wird ab 17.15 Uhr im Schulzentrum Masch, um auch bei stärkerem Publikumsinteresse genügend Platz bieten zu können. Einen Tag später, am Mittwoch, 25. April, soll ebenfalls ab 17.15 Uhr wieder der Sitzungssaal im Rathaus reichen, wenn es im Haupt- und Finanzausschuss aus einem anderen Blickwinkel um das Thema Ravenna- Park geht. Dann steht die Änderung des Flächennutzungsplans auf der Tagesordnung. In dieser übergeordneten Planungsebene geht es eher um grundsätzliche Fragen, während Details eher im Bereich der Aufstellung des Bebauungsplans behandelt werden. Alle Sitzungen zu dem Thema sind öffentlich. Die Einwender haben aber kein grundsätzliches Rederecht, sondern können die Diskussion nur verfolgen. Die Politiker können allerdings beschließen, dass in einem Teil der Sitzung auch Zuhörer zu Wort kommendürfen.
Quelle: www.haller-kreisblatt.de / Haller Kreisblatt/ 17.April 2012