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Künsebecker Steinbruch soll wachsen

Gepostet in Allgemein von Freddy am 24. August 2010 Tags: , ,

s7301040Kalkwerk-Betreiber sprechen mit Behörden und Anliegern – Ziel: Laufzeit auf 25 Jahre verlängern

Die Inhaber des Kalkwerkes Müller in Künsebeck wollen noch einmal einen Versuch starten, ihren vorhandenen Steinbruch zu vergrößern. Die Abbaufläche soll vor allem in Richtung Amshausen hin wachsen. Anlieger dort haben bereits Widerstand angekündigt. Henrik Müller, Diplom-Informatiker und die vierte Generation an der Spitze des Familien-Unternehmens, teilt sich die Geschäftsführung mit seinem Schwager, Diplom-Ingenieur Thies Knoll. Beide haben noch gut 20 Berufsjahre vor sich und wollen durch die Erweiterungspläne Arbeit für sich selbst bis zum Eintritt in den Ruhestand sichern. »Danach ist ohnehin Schluss mit dem Kalkabbau in Künsebeck«, kündigt Henrik Müller an. Denn im Steinbruch geht nicht mehr viel. Im Westen ist der bereits abgebaute Bereich schon seit Jahren mit Hausmüll verfüllt, im Nordosten grenzt der größtenteils unter Naturschutz stehende Hellberg an, im Westen sind es nur noch wenige Meter bis zur Bergkuppe. Dahinter fällt das Gelände schon wieder ab zum Ascheloher Weg, der zum Steinhagener Ortsteil Amshausen gehört.

Diese Bergkuppe soll im Zuge der Erweiterung abgetragen werden. Insgesamt 100 Meter würde der Abbau von der jetzigen Abbruchkante in Richtung Amshausen voranschreiten, um weitere 30 Meter würde der Hellberg »angeknabbert «. »In die Tiefe gehen können wir aus hydrologischen Gründen nicht«, erläutert Thies Knoll, »dann kämen wir schon in den Bereich des Grundwassers.« Weil einige Anlieger am Ascheloher Weg direkt betroffen wären von der Erweiterung, haben Müller und Knoll nicht nur mit den Behörden Kontakt aufgenommen, sondern auch mit den Nachbarn schon direkte Gespräche geführt und ihre Pläne vorgestellt. »Am Landschaftsbild wollen wir nichts verändern«, kündigt Henrik Müller an. Um den Abtrag auf der Kuppe Richtung Amshausen optisch auszugleichen, wollen sie so früh wie möglich einen Waldstreifen aufforsten. »Die Waldkulisse bliebe erhalten, die abgetragene Kuppe könnte man von unten gar nicht sehen«, sagt Müller. Zur Zeit laufen in Absprache mit der Unteren Landschaftsbehörde des Kreises Gütersloh die Voruntersuchungen. Das Kalkwerk muss diverse Gutachten vorlegen im Zusammenhang mit Grundwasser, Umweltverträglichkeit, Boden, Anliegern und Kulturgütern. Als Folge der Erkenntnisse der Fachleute seien schon mehrere Umplanungen vorgenommen worden, berichten Müller und Knoll. Und es hat schon viel gekostet. Nach Aussage von Thies Knoll soviel wie ein Einfamilienhaus. Im Gegenzug erhoffen sich die beiden Geschäftsführer eine langfristige Sicherung ihrer Existenzgrundlage und die ihrer zehn Mitarbeiter. Die bisher letzte Erweiterungsgenehmigung datiert aus dem Jahr 2002. Das Verfahren, erzählt Henrik Müller, habe damals zwölf Jahre gedauert und Material für maximal sieben Jahre gesichert. Mit dieser Menge könnte das Kalkwerk noch 15 Jahre laufen. Mit der geplanten Erweiterung wäre noch insgesamt 25 Jahre Kalkabbau möglich. Und das auch nur, weil sich die Müllers auf Veredelungsprodukte spezialisiert haben. Die Jahresmenge ist deshalb von früher mehr als 100 000 auf jetzt 40 000 Kubikmeter gesenkt worden. »Als Schotter verkaufen wir nur Steine, die zum Brennen nicht taugen«, sagt Thies Knoll. Umso mehr hoffen die beiden Betreiber jetzt, dass sie in Gesprächen mit Behörden und Nachbarn vorankommen. Man könne deren Sorgen (siehe Extra-Bericht) durchaus nachvollziehen, habe aber auch Gegenargumente. Bei der Lärmbelästigung beispielsweise. Es werde nur sehr wenig gesprengt, zudem mit veränderter Technik und Dosierung. Ein Messgerät im Ascheloher Tal, argumentieren die Müller-Chefs, würde bei einem vorbeifahrenden Traktor mehr Erschütterung registrieren als bei den Sprengungen. Und die würden bei den Nachbarn auch rechtzeitig vorher angemeldet.

Quelle: www.westfalen-blatt.de / WESTFALEN BLATT

Mehr Bilder aus dem Steinbrauch in unserer Fotogalerie!