Künsebeck trägt die Lasten zweier Kommunen
Gepostet in Allgemein von Freddy am 13. Februar 2010 Tags: A 33, Allgemeines, Industriegebiet, interkommunales Gewerbegebiet, Werther Westfalen

Die Stadt kann sich mit eigenen Flächen einbringen Die Gewerbesteuer ist eines der größten Sorgenkinder der Stadt Werther. Eine große Chance, diese Einnahmequelle etwas mehr sprudeln zu lassen, könnte ein interkommunales Gewerbegebiet im Haller Ortsteil Künsebeck bieten. Wie auf der Lokalseite Halle bereits mehrfach berichtet, plant die Stadt Halle ein neues Industrie- und Gewerbegebiet in Künsebeck. Dieser Bereich liegt direkt an der künftigen A 33-Trasse. Das Problem für Halle: Die Lindenstadt bekommt das etwa 40 Hektar große Gebiet von der Bezirksregierung wohl kaum genehmigt, weil Halle nur einen Anspruch auf etwa 16 Hektar an zusätzlichen Gewerbeflächen hat. Darum sucht Halle nach einem Partner. »Und da haben wir sofort an Werther gedacht«, erklärte Erhard Ferlemann als Vertreter der Bezirksregierung am Donnerstag im Wertheraner Rathaus. Im Ausschuss für Stadtentwicklung machte er mächtig Werbung für das interkommunale Industrieund Gewerbegebiet. Halle sei ein sehr guter Standort, der wegen der Nähe zur Autobahn vor allem für große und namhafte Unternehmen äußerst attraktiv sei, sagte Ferlemann: »Werther könnte von einer Beteiligung sehr profitieren.« Zwar müsste Werther einen Teil seiner eigenen Industrie- und Gewerbeflächen nach Halle umlegen, wodurch Kapazitäten vor Ort verloren gingen. »Doch große Unternehmen werden auch in Zukunft nicht nach Werther kommen. Dazu ist die Landschaft nicht eben genug, und vor allem ist Werther zu weit von einer Autobahn entfernt. Diese Erfahrung haben wir in vielen anderen ostwestfälischen Städten gemacht«, gab Erhard Ferlemann zu bedenken. Der Standort Werther sei nur für kleinere Betriebe interessant. Das interkommunale Gewerbegebiet böte Werther »die einmalige Chance, an einem Top-Standort von den Erträgen großer Unternehmen zu profitieren«, so Ferlemann. Er ließ anklingen, dass Halle die Flächen zur Verfügung stellen und auch die Erschließungskosten übernehmen wolle. Werther würde demnach solange auf die anteiligen Gewerbesteuer- Erträge verzichten, bis die finanzielle Vorleistung von Halle wieder erwirtschaftet ist. Die Politiker zeigten sich im Ausschuss angetan von der Idee und sahen darin mehrheitlich eine große Chance. Wieviel Hektar Industrie- und Gewerbefläche Werther tatsächlich nach Halle verlagern kann, ist aber noch zu klären. Denn dafür kommen nur Flächen in Frage, für die noch kein Bebauungsplan erstellt worden ist. Nach Einschätzung von Ferlemann liegt die frei bewegliche Fläche unter fünf Hektar. Bürgermeisterin Marion Weike kündigte an, konkrete Gespräche über das Projekt mit ihrer Haller Amtskollegin Anne Rodenbrock- Wesselmann zu führen.
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Quelle: www.westfalen-blatt.de/ We r t h e r / H a l l e (mapu).