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Leserbrief zum Haller Kreisblatt Artikel

Gepostet in Allgemein von Freddy am 08. Mai 2014 Tags:

Dieser Leserbrief zum HK Artikel vom 6. Mai ist bei uns eingegangen:

Als Umlegeverfahren- Beteiligte zum Ravennapark gehören mein Mann und ich wohl, wie Herr Siemens meint, zu den „Gewinnern“ denn schließlich haben wir uns bisher noch nicht beschwert.

Wir leben in einer Demokratie in der Mehrheiten zählen und als Haller Bürger begreifen wir die Notwendigkeit für eine Stadt planerisch zum Wohle aller zu arbeiten.

Dennoch können wir nicht umhin, auf Grund unserer umfangreichen Erfahrungen alle Grundbesitzer in Halle zu warnen und die noch unwissenden Ratsmitglieder aufzuklären:

Ist ein Umlegeverfahren erst einmal in Gang gesetzt ist es für Beteiligte, die Flächen in diesem Bereich haben, zu spät außer sie können sich fachanwaltliche Stunden zu über 200€/Std. leisten bei wenig Aussicht auf Erfolg. Herr Keil als Verhandlungsführer ist für die Stadt Halle Westf. wertvoll, denn in der Verfahrensdurchführung und in den Verhandlungen werden keine Fehler mehr gemacht. Natürlich sind die Gespräche umfangreich, da die Menschen denen klar wird, dass ihr Eigentum in der vorhandenen Form nicht haltbar sein wird, bestrebt sind sich zu wehren. Die Gespräche sind sogar höflich, da Herr Keil weiß, dass am Ende er den Sieg davon tragen wird. Wer kann es leisten die, durch teure Anschlüsse, „veredelten“ Flächen selbst zu vermarkten? Zusagen mündlich wie schriftlich werden gegeben, denn Papier ist geduldig aber das Erinnerungsvermögen schwach. Bei Weiterverkauf von Flächen an Firmen wird z. Bsp. vergessen zu erwähnen, dass dem ehemaligen Besitzer zugesichert wurde solange nutz- und fruchtziehungsberechtigt zu bleiben, bis das Land einer anderen Nutzung zugeführt werden soll.

Der Ausgleich mit Flächen ist für die Landwirte nur wenig zufriedenstellend gelaufen, ganz einfach aus dem Grund weil es keine Flächen mehr auf dem Markt gibt, die nicht überteuert und/oder mit weiten Anfahrtswegen verbunden sind.

Ob der finanzielle Ausgleich zufriedenstellend ist- nun ja, darüber kann man streiten, da ja auch das Finanzamt bei der ganzen Aktion „spitzenmäßig mit verdient“. Wie viel ist das „hin nehmen“ der Zerstörung von Natur neben meinem Zuhause wert? Ist der Wert der Flächen auf denen Lebens- und Futtermittel seit Generationen hergestellt wurden finanziell ausgleichbar? Die Aussage, man verstehe nicht, wie man sich dagegen wehren könne „reich“ zu werden klingt zynisch für Menschen denen andere Werte wichtig sind.

Sind die Verträge erst geschlossen ist in der Tat – zumindest für die Stadt Halle- „all das {…} sehr gut geregelt.“

Es wird vermessen und gebaut was das Zeug hält und wer nicht jeden Tag und jede Stunde aufpasst, was an seinen neuen Grenzen und auf noch bleibendem Grund und Boden geschieht, verliert zum zweiten Mal. Denn da werden wegen Messfehlern schon mal gut 30 m zu viel Mutterboden auf voller Länge abgetragen, Wirtschaftswege über die Grenze gebaut (die dann zurückgebaut werden müssen) ganz zu schweigen von Nichtbeachtung des in NRW immer noch gültigen Schwengelrechtes, welches besagt, dass ein 50cm Abstand zu Grenzen einzuhalten ist.

Aussagen wie „am Ende beschwert sich keiner mehr“ und „ am Ende gab es hier nur Gewinner…“ wirken wie „Nachtreten“ gegen die ohnehin am Boden liegenden Betroffenen die notgedrungen der Macht, die die Stadt Halle mit dem Instrument des Umlegeverfahrens hat, haben nachgeben müssen. Die psychische Belastung vor, während und nach dem Umlegeverfahren für die Grundbesitzer ist enorm. Jeder sollte wissen, dass seine Grundsteuer nicht so attraktiv ist wie Gewerbesteuereinnahmen und gewarnt sein, dass es in Zukunft auch ihn treffen könnte. Es bleibt das demokratische Mittel der Wahl – am 25. Mai 2014! Im Artikel vom Beschluss des nächsten Umlegungsverfahrens steht zu lesen wer dafür in Frage kommt und wer nicht.

 

Mit freundl. Gruß

 

Ingrid Diekmann- Vemmer