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Kriegt Künsebeck einen Dorfladen?

Gepostet in Allgemein von Freddy am 22. Mai 2010 Tags: ,

2252010ladenTraum rückt in Reichweite – Nicole Reupohl startet Umfrage – Stadt einigt sich mit Grundstücksbesitzer

Der Spruch »Vorne Dreck, hinten Dreck, in der Mitte Künsebeck« hat sich vielleicht bald erledigt. Künsebecks Gesicht wird sich in den nächsten Jahren verändern. Autobahn, Entlastungsstraße und Gewerbegebiet werden ihre Spuren durch Halles größten Ortsteil ziehen. Jetzt rückt auch der Traum von einem Nahversorger ein Stück näher. Tante-Emma-Laden oder Discounter? Oder ist eine Einkaufsmöglichkeit in Künsebeck womöglich total überflüssig? Wer seine Meinung zu dieser Frage äußern möchte, kann sich derzeit im Internet zu Wort melden. Oder direkt bei der Künsebeckerin Nicole Reupohl. Sie hofft, damit ein Projekt »Dorfladen« anzustoßen. Und stößt mit ihrer Idee eigentlich in dasselbe Horn wie die Stadt Halle. Denn die ist sich nach jahrelangen Gesprächen mit Grundstückseigentümer Ludwig Müller jetzt »im Grundsatz einig«, wie Bauamtsleiter Jürgen Keil im Gespräch mit dem WESTFALENBLATT sagte. Zwar sei der Vertrag über den Kauf eines Areals an der Ecke Hauptstraße/Bahngelände noch nicht unterzeichnet. Doch sei es der Stadt ganz wichtig, alle Optionen für die Ansiedlung eines Marktes offen zu halten – auch wenn noch kein Investor in Sicht sei. Jürgen Keil kann sich ebenfalls so etwas wie einen Dorfladen vorstellen. »Es gibt doch inzwischen schon interessante Modellversuche unter dem Namen Nachbarschaftsladen. Wenn der Druck in einem Ortsteil so groß ist, dann finden sich vielleicht Leute, die sich zu einer GmbH zusammenschließen. Jeder zahlt beispielsweise 100 Euro und wird damit Gesellschafter«, erklärt er, wie so etwas funktioniert. Keil: »Wir möchten den Fuß in der Tür behalten«. Für Nicole Reupohl ist der Dorfladen so etwas wie »eine fixe Idee, die seit zwei Jahren immer wieder auftaucht«. Die 46-jährige gelernte Gestalterin für visuelles Marketing, die gerade eine Umschulung zur medizinischen Fußpflegerin absolviert hat, hat einen umfangreichen Fragebogen ausgearbeitet und erst einmal in 20 oder 30 Briefkästen gesteckt. Friederike Hegemann von der Interessengemeinschaft Künsebecker Bürger (IGKB) hat ihr daraufhin eine Umfrage auf der Internet-Seite der rührigen IGKB eingerichtet. »Das soll erst einmal eine Sinnabfrage sein«, sagte sie im WB-Gespräch. »Einkaufen in Künske, wär das was?« lautet der Titel des Fragenkatalogs. Nicole Reupohl erkundigt sich darin detailliert nach den Wünschen der Bürger und hofft auf eine breite Diskussion. Standortwunsch generell und Angebot werden abgefragt. Nicole Reupohl: »Ich habe schon oft abends bei Maria (Marias Grill) immer wieder mit Künsebeckern darüber gesprochen, dass uns so etwas fehlt wie Laurinats alter Laden an der Hauptstraße, der früher alles hatte. Einen Treffpunkt für alle, wo man zum Beispiel auch mal einen griechischen Vormittag oder eine andere Geschichte auf die Beine stellen kann.« Auch ein Bring-Service und die Zusammenarbeit mit einem Bio-Bauern zählen zu den Ideen der kreativen Künsebeckerin, die sich dem Ortsteil noch aus früheren Handball- Zeiten verbunden fühlt. Sie hat auch schon mit dem Gedanken gespielt, selbst ein Geschäft zu eröffnen. »Das ist ein Traum, aber ich bin auch realistisch und weiß, dass es harte Arbeit bedeutet«, sagt sie und ist sich darüber im Klaren, dass sie allein diesen Laden derzeit nicht auf die Beine stellen kann. Nicole Reupohl: »Mir fehlt das betriebswirtschaftliche Wissen. Denn so ein Geschäft muss sich ja auch rechnen. Aber der Bedarf ist auf jeden Fall da. Das sagt jeder in Künsebeck. Und wenn man jemanden dabei hätte . . .«

Quelle: www.westfalen-blatt.de/ Genuit Thiessen