In der Krise…
Gepostet in Allgemein von Freddy am 09. Mai 2009 Tags: Allgemeines, Landhotel Jäckel, Peer Steinbrück

…zeigt Steinbrück Humor
Humor ist, wenn man trotzdem lacht. Finanzminister Peer Steinbrück (SPD) scheint die Weisheit verinnerlicht zu haben. Das Thema der Finanzund Wirtschaftskrise garnierte er bei seinem Auftritt in Halle mit vielen humorvollen Anmerkungen, die auch ernste Wahrheiten verdeutlichen können. Der Finanzminister sprach am Freitag auf Einladung des hiesigen SPD-Bundestagsabgeordneten und derzeitigen Staatssekretärs im Bundesarbeitsministerium, Klaus Brandner (SPD), vor 240 Zuhörern im vollbesetzten Saal im Landhotel Jäckel. Des Ministers Mischung aus Ernsthaftigkeit und Humor kam beim Publikum an. Beispiel: Weil der Bund nun große Anteile an der Commerzbank erworben habe, könne die Commerzbank-Arena von Eintracht Frankfurt doch nun einmal in Steinbrück-Stadion umbenannt werden. Doch den Ernst der Lage stellte Steinbrück dennoch deutlich heraus. Nach einem Exkurs über Ursachen und Wirkungen der Finanzkrise und deutlicher Kritik des Sozialdemokraten an Deregulierern und Marktradikalen, äußerte sich Steinbrück über die Zukunftsaussichten vorsichtig.
Er wisse nicht, wie lange die Wirtschaftskrise andauern werde. Und er könne das Land vor der Krise auch nicht bewahren. Steinbrück bezeichnete eine Zuhörerfrage, ob die Neuverschuldung des Bundes um 80 Milliarden Euro später mit einer hohen Inflation und Geldentwertung bezahlt werde, als sehr gute Frage. Der Minister zeigte sich aber optimistisch, dass zumindestens im Euro- Raum dies so nicht eintreten werde. Die politische Unabhängigkeit der Europäischen Zentralbank sei die beste Versicherung gegen Schuldenabbau durch Inflation. Steinbrück koketierte mit der jüngsten Kritik an seiner Person. »Deutschland verliert durch Steuerbetrug jährlich 100 Milliarden Euro. Das ist nicht witzig.!«
Auf Staaten, die Steuerhinterziehern gegenüber einladende Gesten machten, müsse Druck ausgeübt werden. Das sei ein Baustein, um auf den Finanzmärkten endlich Spielregeln durchzusetzen. Immer wieder stellte Steinbrück die Errungenschaften des Systems der Sozialen Marktwirtschaft heraus, benannte die Stabilitätsvorteile gegenüber dem anglo-amerikanischen Wirtschaftsraum. Dennoch sei vieles aus der Balance geraten, nicht nur im ökonomischen Sinne. Von den »Funktionseliten « im Land erwartet er, dass sie sich mehr denn je ihrer Verantwortung bewusst sein müssten. Den Versprechungen im Wahlkampf über Steuererleichterungen sollten die Bürger keinen Glauben schenken, sagte Steinbrück. Und er fügte hinzu: »Ich verspreche nichts. Glauben Sie mir!«