Halle lockt mit Platz an A 33
Gepostet in Allgemein von Freddy am 10. März 2010 Tags: A 33, Allgemeines

Gütersloh könnte im Nordkreis das Gewerbeflächen-Problem loswerden Halle/Gütersloh. Beim Streitthema Gewerbegebiete tut sich für die Stadt Gütersloh eine völlig neue Perspektive auf. Wanderte der Blick zuletzt verstärkt nach Osten Richtung Verl ist jetzt der Nordkreis in den Fokus gerückt. In Halle hat der Rat der Stadt unlängst beschlossen, ein interkommunales Gewerbegebiet zu entwickeln. Daran könnte sich nach Auffassung der Bezirksregierung Gütersloh mit einem erklecklichen Anteil beteiligen und damit endlich der Angebotsverpflichtung nachkommen. Und zwar schon bald. Denn Halle bereitet in diesen Wochen die Antragsunterlagen zur erforderlichen Änderung des Regionalplans vor. Parallel dazu werden nach Auskunft des zuständigen Fachbereichsleiters Jürgen Keil die Änderungen des Flächennutzungs- und des Bebauungsplans vorangetrieben. Mit einer Größe von mehr als 45 Hektar ist das Areal größer als der Flächenbedarf von Halle. Der liegt laut Keil bei 16 Hektar. Bisher war daher auch Werther als Partner im Gespräch. Nichts spreche darüber hinaus gegen einen Einstieg von Gütersloh. Keil: „Unsere Tür steht offen.“ Das geplante Gewerbegebiet in Künsebeck wird über einen entscheidenden Vorteil verfügen: einen direkten Autobahnanschluss. Bereits Ende 2013 soll der dortige Abschnitt der A 33 inklusive der Abfahrt Schnatweg in Betrieb genommen werden. „Das ist dann eine absolute Eins-a-Lage“, schwärmt Keil. Die Stadt hoffe zudem, bis dahin auch eine Entlastungsstraße um den Ort herum fertigzustellen. Unter gehörigem Zeitdruck steht inzwischen Gütersloh. Die Stadt muss der Bezirksregierung bis Herbst darlegen, wo die vor Jahren von Detmold geforderten 100 Hektar zusätzliche Gewerbefläche verortet werden. Nach jahrelangen Diskussionen besteht immer noch eine Lücke von mehr als 50 Hektar. Dabei bleibt es freilich nicht. Denn bei Pfleiderer, wo bald Porta ein neues Einrichtungshaus bauen will, gehen der Stadt insgesamt weitere 20 Hektar Altbestand verloren. Planungsamtschef Michael Zirbel erklärte gestern auf Anfrage, der Fachausschuss werde voraussichtlich im April die Verwaltung beauftragen, das von Detmold geforderte Gewerbeflächen- Konzept zu erstellen. Bis zum Abgabetermin bleibe also nicht allzu viel Zeit. Die mögliche Kooperation mit Halle wollte Zirbel nicht näher bewerten. Dem Konzept solle nicht vorgegriffen werden. In Halle ist der Optimismus groß, auf jeden Fall schnell Partner zu finden, schließlich seien damit neue Arbeitsplätze und neue Steuereinnahmen für alle Beteiligten verbunden. „Das ist eine echte Win-Win-Situation.“ Außerdem, so Keil, machten Gewerbegebiete längst nur noch dann Sinn, wenn ein Autobahnanschluss in unmittelbarer Nähe vorhanden sei. „Und wir bekommen ihn.“ Im Gegensatz dazu steht die A 2-Abfahrt für das von der CDU initiierte interkommunale Gewerbegebiet mit Verl weiter in den Sternen. Wenn überhaupt ist damit frühestens in zehn Jahren zu rechnen. So lange wird sich die Bezirksregierung nicht gedulden. Detmold erwartet Lösungen in einem überschaubaren Zeithorizont – von etwa fünf Jahren.
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Quelle: www.haller-kreisblatt.de / VON RAINER HOLZKAMP