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Der Staat hat ein paar Fragen

Gepostet in Allgemein von pbadmin am 08. Dezember 2010 Tags: , ,

Foto: dpa

Vorbereitungen für Zensus 2011 sind gestartet: Jeder zehnte Bürger wird interviewt Von Maike S t a h l und Christian B u s s e

»Es begab sich aber zu der Zeit, dass ein Gebot vom Kaiser Augustus ausging, dass alle Welt geschätzt würde.« So beginnt die bekannteste Geschichte der Welt. Mehr als 2000 Jahre später ist das Thema wieder aktuell. Das Gebot für die »Volks- und Wohnungszählung « stammt im EU-Zeitalter allerdings aus Straßburg, und auf Wanderschaft gehen nur die Interviewer, nicht das Volk.

? Was ist der Zensus 2011, und wer führt die Befragung durch? Die Volksbefragung ist vergleichbar mit einer »Inventur«. Deutschland benötigt aktuelle Bevölkerungsdaten. Aus diesem Grund findet zum Stichtag 9. Mai 2011 ein bundesweiter Zensus statt. Dieser wird arbeitsteilig von den Statistischen Ämtern des Bundes und der Länder sowie den Kommunen durchgeführt. Alle Kreise und kreisfreien Städte in NRW richten derzeit Erhebungsstellen ein. Auch im Gütersloher Kreishaus hat die Erhebungsstelle unter Leitung von Bianca Sell ihre Arbeit aufgenommen. Die zu erhebenden Daten sind für eine Vielzahl von Entscheidungen unabdingbar, unter anderem für Finanzzuweisungen, Wahlkreiseinteilungen und Infrastrukturplanungen. Bisherige Zahlen basieren auf unsicheren Fortschreibungen der vergangenen Volkszählungen, die zuletzt 1987 im früheren Bundesgebiet. Eine gesamtdeutsche Volkszählung gab es bislang noch nicht.

? Wer wird befragt, und wie erfolgt die Befragung? Beim Zensus werden überwiegend Daten genutzt, die in den Registern der Verwaltung bereits vorhanden sind. Ganz ohne Befragung kommt der Zensus aber nicht aus. Anders als bei der Volkszählung 1987 werden jedoch nicht alle Einwohner um Auskunft gebeten, sondern bundesweit im Durchschnitt zehn Prozent. Im Kreis Gütersloh werden voraussichtlich 37 230 Bürger einen Fragebogen erhalten. Die Auswahl erfolgt nach dem Zufallsprinzip. Ist ein Haushalt ausgewählt, müssen alle Bewohner einen Fragebogen ausfüllen. Die Bewohner von Einrichtungen wie Senioren- und Studentenwohnheimen werden komplett, allerdings mit einem abgespeckten Fragebogen, erfasst.

? Was wird beim Zensus 2011 erfragt? Wer ausgewählt wird, ist zur Auskunft zum Beispiel zu seiner Staatsangehörigkeit, seinem Familienstand, seiner Schulbildung und seiner Berufstätigkeit verpflichtet. Auch Fragen zu einem möglichen Migrationshintergrund sind mit dabei. Lediglich die Frage nach dem Bekenntnis zu einer Religion ist freiwillig. ? Welchen Hintergrund hat die Gebäude- und Wohnungszählung? Neben der Zufallsbefragung durch Interviewer werden alle 17,5 Millionen Gebäude- und Wohnungseigentümer in NRW postalisch befragt. Für diese Befragung ist der Landesbetrieb Information und Technik des Landes NRW (IT-NRW) zuständig. Ziel ist es, flächendeckend alle Wohnungen und Gebäude mit Wohnraum zu erfassen. Die Befragung findet im Mai statt. Zurzeit laufen die Vorbefragungen, bei denen rund eine Million Wohnungseigentümer oder Wohnungsverwalter angeschrieben werden.

? Muss ich überhaupt antworten? Für diejenigen, die an der Haushaltebefragung zur Auskunft aufgefordert werden, besteht Auskunftspflicht. Das ist in Paragraph 18 des Zensusgesetzes 2011 festgelegt.

? Wer befragt die ausgewählten Bürger? Eine Mitarbeiterin der Erhebungsstelle im Kreishaus kümmert sich derzeit um die Organisation der Befragungen in Haushalten und Einrichtungen im Mai kommenden Jahres. Die Erhebungsstelle im Kreishaus ist zuständig für die Anwerbung von Interviewern, deren Schulung und die Erhebungsorganisation vor Ort. Es werden zahlreiche Interviewer im Kreis Gütersloh gesucht, die die Befragungen in der Zeit von Mai bis Juli 2011 vor Ort durchführen. Interessierte können sich bei der Erhebungsstelle melden. ? Wie soll der Datenschutz gewährleistet werden? Die Erhebungsstelle ist organisatorisch von der übrigen Verwaltung getrennt. So soll gewährleistet werden, dass die erhobenen Daten ausschließlich für die Zwecke des Zensus verwendet werden. Die Interviewer sollen nicht in ihrem unmittelbaren Wohnumfeld eingesetzt werden.

? Wo gibt es weitere Informationen? Weitere Informationen zum Zensus 2011 gibt es bei der zentralen Bürgerhotline unter der Rufnummer 0 18 03 / 50 40 40 oder bei der Kreisverwaltung unter der Rufnummer 0 52 41/85 11 31 sowie im Internet. @ www.zensus2011.de