kuenske-header
kuenske-header
IMG_0022
IMG_0022
previous arrow
next arrow

Privates Dienstrad auf Leihbasis

Gepostet in Allgemein von Freddy am 04. November 2015 Tags:

baxterQuelle: www-westfalen-blatt.de / WESTFALEN BLATT

Halle-Künsebeck (hn). Um Gesundheit geht es beim Pharmazie-Riesen Baxter Oncology in Künsebeck täglich. Mit der Idee, den Mitarbeitern geleaste Fahrräder zu überlassen, hat das Unternehmen seit März einen ganz neuen Gesundheitsaspekt entwickelt.

 

Die Idee, mittels Entgeltumwandlung den Mitarbeitern ein günstiges Angebot für ein privat genutztes Rad zu machen, bei dem diese obendrein Steuern und Sozialabgaben sparen, kam aus der Belegschaft selbst. Jan Bunte aus der Abteilung Maintenance Center überzeugte zunächst einige Kollegen. »Der war davon völlig begeistert. Der Funke ist übergesprungen«, sagt Franz Gildemeister, der sich selbst als begeisterter Mountainbiker gleich ein neues Rad für die Berge über das Leasingangebot zulegte.

 

Gemeinsam mit Isabella Friedel und Beate Honert, beide in der Qualitätssicherung tätig, setzten sie den Verbesserungsvorschlag an die Geschäftsführung auf. Dabei sucht sich der Mitarbeiter sein Rad bei einem Händler aus, der zum Netzwerk Jobrad oder Lease-Rad gehört. 36 Monate lang zahlt der Mitarbeiter eine Leasingrate. In der ist auch die Versicherung für das Rad enthalten. Nach drei Jahren hat er die Option, das Fahrrad für dann noch zehn Prozent des ursprünglichen Wertes zu kaufen.

 

Der Wert der bisher angeschafften Räder, darunter 17 E-Bikes, liegt zwischen 800 und 6500 Euro. Das teuerste Modell, das ein Mitarbeiter leaste, ist ein Spezialrad mit Karbonrahmen. Bunte selbst fährt ein eigenwilliges Lastenfahrrad mit Kastenaufbau. »Im Schnitt liegt der Anschaffungswert bei 2300 Euro«, sagt er. Der Arbeitnehmer muss dafür keinen Cent zahlen, strampelt den Wert aber in den 36 Raten ab. Diese liegen je nach Ausstattung und Wert des Zweirades zwischen 41 und 93 Euro.

 

»Wir waren erst gar nicht von der Idee angetan«, gibt Personalleiter Jürgen Fleischer zu. Die Geschäftsführung habe vor allem vor dem bürokratischen Aufwand zurückgeschreckt. Doch die Überzeugungskraft der Mitarbeiter und des Leasing-Unternehmens aus Freiburg sowie die Zusage des Betriebsrates, bei der Verwaltung mitzuarbeiten, sorgten für den Stimmungswandel. Das Unternehmen Lease-Rad stellt online eine Software zur Verfügung, anhand der der Verwaltungs- und Abrechnungsaufwand übersichtlich bleibt.

 

Inzwischen hat Baxter bereits 57 Rad-Leasingverträge querbeet durch die Abteilungen mit seinen Mitarbeitern über die offiziell »Diensträder« genannten Velos abgeschlossen. »Das ist eine erstaunliche Resonanz«, sagt Fleischer mit Hinweis auf eine Quote von etwa zehn Prozent an Kollegen, die ein Rad bereits nutzen.

 

Die offizielle Bezeichnung »Dienstrad« ist dabei gleichwohl irreführend. »Auf dem Werksgelände sind private Fahrräder explizit ausgeschlossen«, sagt Patrick Meinicke, stellvertretender Betriebsratsvorsitzender. Jeder Mitarbeiter kann sogar zwei Räder gleichzeitig leasen. Sein Kollege Joachim Albrecht, der bei der im März begonnenen Aktion der 50. Nutzer gewesen ist, überreichte er zum Pressetermin noch ein Fahrradschloss.

 

Wie sehr Baxter den Gesundheitsaspekt des Rad-Leih-Geschäftes inzwischen fördert. verrät das Schmankerl obendrauf: »Wir stiften jedem, der mitmacht, einen Fahrradhelm dazu«, erklärt Jürgen Fleischer.