Ungereimtheiten an der Richard-Wagner-Straße
Gepostet in Allgemein von am 28. März 2017 Tags: Allgemeines, Lokalpolitik

Quelle: WESTFALEN BLATT/ www.westfalen-blatt.de
Von den Plänen, ein Teilstück der Richard-Wagner-Straße in Künsebeck auszubauen, sind die Anwohner überrascht worden. Im April soll die Straße mit neuem Belag, Parkbuchten und Blumenrabatten versehen werden. Ziemlich unnötig finden die Anlieger.
Es geht um das Teilstück der Richard-Wagner-Straße, das von der Kreisstraße aus befahren werden kann. Am 13. Januar erhielten die Bewohner der neun Grundstücke des westlichen Teils der im Talgrund nahezu mittig für die Durchfahrt gesperrten Richard-Wagner-Straße die Mitteilung vom geplanten Endausbau. Dass die Maßnahme irgendwann anstehe, war allen bewusst. »Wir sind nicht dagegen«, erklärt Anwohner Christian Hildebrand. Verblüfft seien die Betroffenen über die Eile, mit der die Maßnahme plötzlich angegangen werde, nachdem sie Jahrzehnte lang nicht beachtet wurde. In der Bauausschuss-Sitzung vom 7. Februar wurde der Endausbau beschlossen. In der Anliegerversammlung vom 16. Februar wurden die Pläne vorgestellt und die Kosten in Höhe von 230 000 Euro mitgeteilt.
Anwohner mit eingeschossigem Haus zahlen neun Euro pro Quadratmeter, solche mit zweigeschossigem Haus elf Euro. »Das ist ein Brocken, aber das akzeptieren wir so«, meint Anwohnerin Hedwig Hille. Immerhin ist die Stadt Halle mit einer Schule dabei und zahlt voraussichtlich 150 000 Euro der Summe. »Wir fragen uns, ob das gerade jetzt unvermeidlich ist«, sagt Christian Hildebrand. Der Ausbau stehe in keiner Relation zur Nutzung. Nur Anlieger und der Müllwagen befahren die Sackgasse. Die Bewohner argumentieren, dass befahrenere und beschädigte Wege wie die Talstraße Vorzug haben sollten.
Ein weiterer strittiger Punkt ist der TWO-Plan, im April die Straße für Bauarbeiten auf 50 Zentimetern Breite aufzureißen. Weil sich die Stadt mit dem Endausbau anhänge, spare die TWO den Rückbau. »Das hat ein Geschmäckle«, finden die Anwohner. Sie fragen, ob die TWO sich an den Kosten beteilige, etwa in Höhe der eingesparten Rückbau-Summe.
Ihnen stößt zudem auf, dass der Ostteil der Straße im alten Zustand verbleibt. Dort scheint die Qualität der Fahrbahndecke kein Argument für den Ausbau zu sein. Zu den Ungereimtheiten stellten sich die SPD-Politiker Ulrike Sommer, Wolfgang Bölling und Katrin Flöttmann den Anwohnern. Eine Lösung hatten sie nicht dabei. Dennoch hoffen die Anwohner auf die Einsicht der Stadtvertreter. Diese entscheiden in der Bauausschuss-Sitzung am Dienstag.