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Ravenna-Park läuft schon voll

Gepostet in Allgemein von am 28. August 2013 Tags: ,

a19426425i13_320xBis die Verträge unterzeichnet sind, will der für die Ravenna-Park-Entwicklung zuständige Fachbereichsleiter im Haller Rathaus, Jürgen Keil, noch keine Namen nennen. Bekannt aber ist, dass das Modeunternehmen Gerry Weber 14,5 der rund 35 Hektar Nettofläche kaufen will, um dort für geschätzt 70 Millionen Euro ein neues Logistikzentrum mit angeschlossenem Outletcenter (Verlagerung aus Brockhagen) zu errichten. Öffentlich bekannt geworden ist weiterhin, dass der Industrie- und Spezialanlagenbauer Hymmen aus Bielefeld (derzeit 236 Mitarbeiter) eine fünf Hektar große Fläche erwerben will. In wenigen Jahren soll die Mitarbeiterzahl in Halle auf rund 350 gesteigert werden.

Auf weiteren acht Hektar will ein renommiertes Handelshaus für Maschinenbauteile seine Deutschlandzentrale in Halle zusammenführen. In mehreren Jahren will das Unternehmen, das derzeit 330 Mitarbeiter in seiner Zentrale hat, die Mitarbeiterzahl in Halle auf rund 550 Beschäftigte ausbauen. Ebenfalls vor dem Abschluss steht dem Vernehmen nach der Zuzug eines Großhandels-Unternehmens mit 50 Beschäftigten aus Halles Nachbarschaft auf eine 2,4 Hektar große Fläche im Ravenna-Park. Kleinere Restflächen mit insgesamt etwas mehr als drei Hektar können für kleinere Ansiedlungen noch zur Verfügung gestellt werden. In der Summe sind es planmäßig schon deutlich mehr als 1000 Arbeitsplätze, die nach Halle verlagert oder hier neu aufgebaut werden.

Jürgen Keil freut sich angesichts der regen Nachfrage über »das Glück des Tüchtigen« und verweist auf die guten Rahmenbedingungen, die das interkommunale Gewerbegebiet Unternehmen bietet. Die Bauarbeiten schreiten gut voran. Für die künftige Entlastungsstraße, die bekanntlich auch eine Erschließungsfunktion für das Gewerbegebiet hat, ist der neue Kreisverkehr im Kreuzungsbereich Künsebecker Weg/Tatenhausener Straße bereits gut erkennbar. Spätestens im Herbst nächsten Jahres soll der Anschluss der Entlastungsstraße an den Schnatweg und die dortige A 33-Auffahrt geschafft sein.

Beteiligung in Gütersloh?

Aus Sicht der Stadtverwaltung stellt sich bereits jetzt die Frage, wie es strategisch in einigen Jahren mit der Entwicklung von Industrie- und Gewerbeflächen in Halle weitergehen soll. Die ersten Überlegungen für den Ravenna-Park wurden bereits 2004 angestellt. Insofern müssten von der Politik schon jetzt Weichen gestellt werden, wenn es in rund zehn Jahren weitergehen soll. Das Thema steht auf der Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses (siehe Meldung links).

Anlass ist eine Anfrage der Stadt Gütersloh, die nach dem Abzug der britischen Streitkräfte auf dem Gütersloher Flugplatz ein interkommunales Gewerbegebiet entwickeln möchte. Die Umwandlung solcher bereits genutzter Areale (Konversionsflächen) genießt nach den Maßgaben der von Rot-Grün entwickelten Landesplanung Priorität. Von der Bruttofläche von 344 Hektar des Flughafengeländes könnten nach Schätzungen weniger als 100 Hektar netto für Gewerbeansiedlungen übrig bleiben. Zudem ist die Fläche relativ weit von Autobahnen entfernt. Unter anderem aus diesen Gründen ist die Stadtverwaltung Halle skeptisch, dass eine Beteiligung in Gütersloh sinnvoll ist. Das geht aus einer Vorlage für besagten Haupt- und Finanzausschuss hervor.

Durch eine Beteiligung an Gütersloher Flächenkontingenten und damit auch deren Anrechnung in der Bilanz für Halle könnte künftig in der Lindenstadt gar keine Entwicklung von Gewerbeflächen mehr möglich sein. Damit blieben neue Arbeitsplätze (und Steuereinnahmen) weg.