kuenske-header
kuenske-header
kuenske-header
kuenske-header
previous arrow
next arrow

Künsebeck fehlt die Mitte

Gepostet in Allgemein von am 21. Februar 2017 Tags:

Halle-Künsebeck (WB). Ein Dorfmittelpunkt, die Sicherung der täglichen Grundversorgung, der Verkehr auf B 68 und Kreisstraße, die Offenlegung des Künsebecker Baches und das Gewerbegebiet kristallisierten sich beim Dorfspaziergang durch Künsebeck als wichtige Themen heraus.

Am Samstag machten sich 80 Interessierte gemeinsam mit den Planern der Stadt und des Dortmunder Planungsbüros SSR im Rahmen des aktuellen Integrierten Entwicklungskonzeptes (IKEK) auf den Weg die Stärken und Schwächen des Stadtteiles vor Ort zu erkunden.

»Es wäre gut, ein Zentrum zu schaffen, wo auch das Leben tobt«, meinte Olaf Kasper und konnte nachvollziehen, dass die Künsebecker das ehemalige Müller-Gelände an der Hauptstraße gegenüber dem Ringofenplatz und nahe am Bahnhof dafür besonders geeignet hielten. »Allerdings wäre es leichter, in ein leer stehendes Gebäude zu ziehen mit einem Lebensmittelmarkt anstatt in einen Neubau. Für die Grundversorgung könnte man zum Beispiel über einen vereinsgeführten Dorfladen oder einen Cap-Markt nachdenken«, empfahl der SSR-Projektleiter. Michael Flohr brachte zudem die Möglichkeit eines kombinierten Wohn- und Ladengebäudes ins Spiel und sprach sich ebenfalls für den Standort aus. »Wir haben extra Abwehrschlachten geschlagen um den Einzelhandel an der Ansiedlung der Peripherie von Künsebeck zu hindern um diesen Standort nicht zu gefährden«, bemerkte der städtische Projektleiter mit Blick auf die in der Vergangenheit mehrfach zur Sprache gebrachten Ansinnen von Discountern sich an der B 68 niederzulassen. Die Künsebecker indes erinnerten sich vielmehr an Formulierungen wie »den Haller Einzelhändlern nicht die Kaufkraft entziehen«, was Michael Flohr als »andere Wahrnehmung« bewertete.

Einzelne kritische Stimmen wurden auch laut, als es um die Offenlegung des Künsebecker Bachs ging. Der derzeit noch unter dem Sportplatz verlaufende Bach soll renaturiert und durchgängig gestaltet werden, die Planung dafür ist laut Eckhard Hoffmann, Abteilungsleiter Tiefbau der Stadt Halle, bereits beschlossen.

Warum allerdings erst nach vielen Jahrzehnten plötzlich seitens der Stadt dieser Schritt unternommen werde, war den Künsebeckern zum Teil unverständlich. Sie vermuteten dahinter eher einen Versuch, die im Zusammenhang mit der europäischen Wasserrahmenrichtlinie stehenden Fördergelder zu generieren. Das kann den Künsebeckern allerdings nur recht sein, da auch die Interessengemeinschaft Künsebecker Bürger (IGKB) bereits einen Antrag auf eine Anbindung des Dorfteiches von der Sperlingstraße aus durch einen wassergebundenen Fußweg eingereicht hat. Zwar könnte im Rahmen des EU-Gesetzes kein Teich erhalten werden, sondern nur der Bach als fließendes Gewässer. Aber durch eine Weiterführung des Weges eventuell sogar unter der Bahnlinie hindurch würde so ein kleiner Spazierweg entstehen. Mit der Offenlegung des Baches würde allerdings auch der Künsebecker Sportplatz entweder ganz weichen müssen oder stark verkleinert werden.

Einige Bürger nutzten die Gelegenheit auch, um noch einmal die geplante Erweiterung des Ravenna-Parks anzusprechen. Dabei ging es vor allem um die 48 Hektar große Fläche gegenüber der Firma Baxter am Künsebecker Weg und die 44 Hektar umfassende Fläche südlich der Tatenhausener Straße und nördlich der A33.

Bereits am Donnerstag, 2. März, will die IGKB den Dorfspaziergang auswerten und lädt um 20 Uhr alle Interessierten zu einer Versammlung ins Landhotel Jäckel.

zukunft­­­-hallewestfalen.de