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Deckel auf die Deponie

Gepostet in Allgemein von am 13. April 2016 Tags:

deponieAus dem heutigen Haller Kreisblatt / www.haller-kreiblatt.de

In diesen Tagen beginnt die kreiseigene Entsorgungsgesellschaft GEG mit dem zweiten und letzten Bauabschnitt der Deponieabdeckung in Künsebeck. Die Fläche hat eine Größe von knapp sechs Hektar. Der erste Bauabschnitt mit 2,5 Hektar Fläche ist in der vergangenen Woche mit dem Aufspritzen von Magergrassamen abgeschlossen worden. Die Baukosten bewegen sich bei insgesamt 3,5 Millionen Euro. 20 Jahre nach der Schließung der Kippe wird der Deponiekörper damit dauerhaft verschlossen. Doch die Zersetzungsprozesse in dem 1,7 Millionen Kubikmeter großen Müllberg werden sich noch Jahrzehnte fortsetzen, schätzt Techniker Ralf Engelhardt. Mit speziellen Scheren schneiden Mitarbeiter der beauftragten Firma die 60 000 Quadratmeter der Übergangsfolie in fünf Meter breite Streifen. Sie wird gerollt wie ein Teppich und mit einem Bagger abtransportiert. „Sie bekommt ein zweites Leben und wird eine weitere Deponie für eine Übergangszeit abdecken“, sagt Engelhardt. Nach der Aufnahme der Folien wird es auf den Deponiekörper keine wassergefüllten Senken mehr geben. „Der Setzungsprozess des Deponiekörpers ist abgeschlossen, die Oberfläche wird vor dem Aufbau der Abdeckung so modelliert, dass sämtliches Wasser abund in die Vorflut läuft“, so Engelhardt. Nach der Korrektur der Oberfläche kommt eine neue 2,5 Millimeter starke Folie auf die Fläche, darüber Schutzvliese, dann Erde und abschließend eine Kalkschicht. „Die bekommen wir aus dem benachbarten Kalkwerk Müller“, erklärt Engelhardt. Parallel werden aus Renaturierungsmaßnahmen an der Hessel und dem Loddenbach große Sandmengen für die Abdeckung angefahren. „Die müssen wir zunächst zwischenlagern. Aber Schutzauflagen für die Natur lassen uns nur das gegenwärtige Zeitfenster für den Transport“, erklärt Bauleiter Detlef Siecke. Insgesamt werden rund 150 000 Kubikmeter Erden bewegt. Engelhardt rechnet damit, dass die Bauarbeiten Mitte 2017 abgeschlossen sind. Mit der Endabdichtung wird der Deponiekörper weiter austrocknen. Die Zersetzungsprozesse werden sich verlangsamen, die Deponiegasproduktion und der Sickerwasserfluss sich verringern. Immerhin produziert der Gasgenerator gegenwärtig mehr als 1,5 Millionen Kilowatt Strom pro Jahr. Beim Sickerwasser fallen nur 2500 Kubikmeter pro Jahr an, die von einem Spediteur in die Deponie nach Westerwiehe zur Reinigung gefahren werden. Zur Folgenutzung des Deponiegeländes wird es in diesem Jahr einen weiteren runden Tisch geben.